Ludwig Pfau (1821-1894) · Briefedition


Datum: 25. 7. 1889
Adressat: Anna Spier


Stuttgart den 25. Juli 1889

Liebe Anna!

Ein abermaliger Anfall meines verdammten Rheumatismus hat mich in den letzten Tagen zu nichts kommen lassen. Doch ist es jetzt vorbei und hat auch keine Nachwehen hinterlassen, so daß ich jetzt auf eine längere Ruhezeit hoffe. Im übrigen ist, was meine Reiseangelegenheiten betrifft, die Antwort selbstverständlich: Ich richte mich natürlich nach Papenstecher und Zießer, und da diesen meine Anwesenheit erst im September genehm ist, so warte ich bis dahin, so sehr ich auch Lust gehabt hätte, nach Frankfurt zu gehen und Dich nach so langer Frist wiederzusehen

( . . . )

( ... ) Aber Gefühlseruptionen par ordre du moufti gehen mir wider den Strich, so daß mir mein eigener Geburtstag entleidet ist und ich am liebsten nichts von ihm höre. Ich bin einmal
auf der Welt, dagegen ist nichts zu machen; aber wenn ich nicht da wäre, wärs gerade ebenso gut, vielleicht sogar besser, denn dann müßte sich ein anderer an meiner Statt plagen, und dem würde ich die Freude nicht mißgönnen. -

( ... )

Und nun herzliche Grüße von D e i n e m
                              L. P...
Von der Kritik in der Didaskalia weiß ich nichts; das wird eine saubere sein!


Quelle: Deutsches Literaturarchiv Marbach a. N.
Best.: A: Pfau - o.Nr. -
Transkription: © 1983 Dr. Reinald Ullmann


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