Ludwig Pfau (1821-1894)
Am See.
Der See verschlief, er träumt so tief,
Das Schilf wagt nicht zu wanken;
Nur Fischlein ziehn im Grunde hin,
Wie leise Traumgedanken.
Doch plötzlich bricht der Sonne Licht
Durch flammende Wipfel nieder;
Der See erwacht, er öffnet sacht
Die feuchten Augenlider.
Ludwig Pfau: Gedichte. 4., durchgesehene und vermehrte Auflage. Stuttgart: Bonz 1889. S. 75.
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